Kunstprojekt 2023
“Zwischen Himmel und Erde” Kunstwerkstatt
mit Kindern des Hortes Ralbitz 2023
In den diesjährigen Herbstferien vom 10.10. – 13.10.2023 konnten 14 Kinder des Hortes „Dr. Jurij Młynk“ in Ralbitz, 1. bis 4. Klasse, sowie zwei Praktikanten der 10. Klasse, eine ganz besondere kreative Zeit erleben. Dank der Förderung durch die „Ingrid-Wüsteney-Stiftung“ und in Zusammenarbeit mit der Künstlerin Maja Nagel, dem Sorbischen Schulverein e. V. und den Erziehern des Hortes erlebten sie, wie ihre Räume sich in eine Kunstwerkstatt verwandelten.
Ein großer Raum wurde zum Malatelier umfunktioniert. Eine Materialsammlung mit verschiedenen Papieren für Zeichen- und Maltechniken lag griffbereit am Rand. Auf dem mit großen Planen abgedeckten Boden konnten die Kinder sich auf großformatigen Blättern mit verschiedenen Zeichenmaterialien und großen Malpinseln ausprobieren. Die große lange Tischfläche, bedeckt mit Näpfen mit fein abgemischten Farbtönen, dicken und dünnen Pinseln lud ein, seine Phantasie aufs Papier zu bringen. Im Hintergrund spielte inspirierende Musik oder eine Mitarbeiterin las sorbische Geschichten vom Herbst zwischen Himmel und Erde vor.
In dieser Atmosphäre fiel es den Kindern leicht, sich auf den kreativen Prozess einzulassen. Etwas ungewohnt waren ihnen zu Beginn die kreativen Übungen zum Gruppenbild, aber sie entdeckten schnell den Reiz dieser großformatigen Gemeinschaftsarbeiten. Bei den Kreativitätsmethoden wie das „blinde Portrait“ oder der „gefaltete Mensch“ waren die Kinder mit Eifer dabei und erlebten, mit wie viel Freude und Lebendigkeit kreatives Arbeiten, Malen und Zeichnen verbunden sein kann.
Die Künstlerin Maja Nagel zeigte den Kindern, wie ein Maler Farben mischt. Es war ein sinnlicher Prozess zu erleben, wie aus Farbtöpfen die feinsten Farbabstufungen entstehen. Die Farbnäpfe bekamen Namen wie Gewitterblau, Quarkweiß, Erdbeerrot. Beim Selbermischen achteten die jungen Maler auf die richtige Konsistenz, die an Joghurt erinnern sollte.
Werke von Ingrid Wüsteney spielten beim kreativen Prozess ebenfalls eine Rolle. Einige ausgewählte Werke wurden untersucht, Details wurden aufgegriffen und in das eigene Bild eingebunden. Ganz neue Formen und Strukturen wurden dabei entdeckt.
An zwei Tagen machten sich die jungen Künstler auf in die Natur, ausgestattet mit Malpappen, Klammern, schönen Stiften, Zeichenpapieren und einem Campingstuhl. Einen kleinen Fußmarsch entfernt, unweit vom Hort, eröffnet sich eine große Waldfläche mit einem kleinen Tümpel. Das war der ideale Ort für ein Naturstudium. Die aus dem Wasser springenden Fische, die Gräser am Waldrand, ein großer umgestürzter Baumstamm mit knorrigen Ästen … - es gab so vieles zum Zeichnen.
Am Ende der arbeitsintensiven vier Tage wurde aus den vielen Bildern eine Auswahl getroffen und eine Ausstellung in den Horträumen aufgebaut. Mitschüler, Geschwister, Eltern und andere Gäste dürfen sich über die farbenfrohen Räume freuen.
verfasst von Hana Schön
Projektarbeit zur Sprachförderung
Sorbischer Schulverein e. V. Bautzen